24. März 2015

Jetzt muss ich wohl doch mal.

Also, Dampf ablassen. -

In der Stadtteilbibliothek hab ich neulich ein Buch entdeckt, es heißt DARWIN - Das Abenteuer des Lebens und ist von Jürgen Neffe. Der ist Biologe und arbeitet seit mehr als 20 Jahren journalistisch, in der letzten Zeit vermehrt als Autor. Unter anderem hat er 2006 eine gefeierte Biographie über Albert Einstein geschrieben. In Abenteuer des Lebens schreibt Neffe nun von seiner eigenen Weltreise, die er - auf den Spuren von Darwins Route im 19. Jahrhundert - 2007/2008 unternommen hat.

Im Buch werden immer wieder Originalzitate aus Darwins Reisebericht eingestreut, um die Parallelität der zeitlich weit auseinanderliegenden Ereignisse auf beiden Reisen darzustellen. Und so lese ich so vor mich hin, komme nicht recht rein, weiß noch nicht, wie ich das Buch finden soll, und dann lese ich noch im Prolog auf Seite 16: "Oben auf der Brücke, drei Treppen über meiner Kabine, stehen die Offiziere zusammen und schauen schweigend in die anbrechende Nacht. Es herrscht eine Art Stille, wie sie nur die Männerwelt kennt." Bums.

Moment mal. Was?! Das steht da echt? Achso, ist das vielleicht ein Rückblick aus Darwins Tagebuch? Nö, ist nicht kursiv gesetzt.

...

Mit einem einzigen Satz, der dazu noch gar nicht zwingend nötig gewesen wäre, einfach mal alle Leserinnen vom Dabeisein und Mitempfinden ausgeschlossen. Die kennen so eine Art Stille nicht, haha, wie auch, können sie ja gar nicht - schließlich sind sie aus biologischen Gründen nicht Teil der "Männerwelt" [whateverthatis]. Ernsthaft?!

Ich hab auf dieses Buch und Herrn Neffe keine Lust mehr. Und auch ganz generell auf solcherlei sprachliche Diskriminierung, sei sie noch so subtil.

PS: Noch ein Vorteil am Erwachsenseinwerden: Die meisten der "Das macht man doch nicht!"s verlieren ihre Macht.


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